| Nun ist das neue Photoshop Elements
            4 seit einem halben Jahr im Einsatz. Ein guter Grund, in einem Praxistest
            die Erfahrungen mit dem Programm zusammen zu fassen. Die Erfahrungen
            aus der Schulungstätigkeit fließen ebenso wie die Anfragen in diversen
            Internet-Foren zu dieser Einschätzung aus der alltäglichen Arbeit
            mit PSE 4 zusammen. Die meist gestellte Frage im Internet lautet immer wieder: Wie stelle
            ich den Adobe-Foto-Downloader ab ? Schade - denn an dieser Stelle
            wird schon deutlich, dass dem Programm seines besten Teiles beraubt
            werden soll. Gemeint ist der Organizer. Dieser seit Version 3 eingeführte
            Programmteil ist in seiner Funktionalität vielen anderen Programmen
            überlegen. Oft trifft man im Internet auf Leute, die PSE 4 vor allem
            wegen seines Organizers nutzen ! Über das Handling und die Vorteile
            ist schon an anderer Stelle geschrieben worden. Deswegen nur ein
            Hinweis auf einen oft auftretenden Wunsch: Die Möglichkeit, auf
            einem Computer vergebene Tags mit einem anderen zu synchronisieren,
            wird immer wieder (vergeblich) gesucht. Dem Unbehagen verschiedener
            Nutzer, weil der Organizer nicht nur die IPTC-Felder benutzt, sondern
            eine eigene Datenbankstruktur aufbaut, steht der geniale Luxus der
            beliebigen Kaskadierung von eigenen Strukturen entgegen.Die Ansätze von Adobe, nicht nur Bilddateien zu organisieren, bieten
            ein gewaltiges Potenzial für die Zukunft. Wünschenswert wäre die
            Aufnahme weiterer Formate - vor allem aus dem Office-Bereich !
 Schön einfach, praktisch und git ist die schnelle Diashow mit F11.
 Unnötigerweise muss man nach dem Start des Foto-Downloaders noch
            einmal die Geräte-Auswahl treffen. Hier könnte problemlos "Aus Kamera
            und Kartenleser" als Standard eingestellt werden.
  "Rote Augen automatisch korrigieren" braucht viel Zeit beim Import.
              Ich habe das Häkchen raus geklickt. Natürlich ist das Werkzeug super
              gut und dem primitiven schwarzen Farbklecksen anderer Programme haushoch
            überlegen. In einzelnen Fällen und bei grün verblitzten Tieraugen
              funktioniert es nicht.
 Die "Stapel"-Funktion ist für die Übersichtlichkeit Gold wert. Die
              Versionsätze sind ein Paradebeispiel für den stimmigen Programm-Workflow.
 Die "Schnell-Korrektur" bietet solide automatische Ergebnisse. Hier
            erlebt ein ungeübter Computerbenutzer erste Erfolge in der Bildbearbeitung,
            die sich wunderbar in der Vorher-Nachher-Ansicht kontrollieren lassen.             
 Äußerst sinnvoll ist die behutsame Erweiterung der Möglichkeiten:
              Nach dem Klick auf die Automatik-Buttons probiert sicher jeder, die
              Verbesserungen durch die manuellen Schieberegler noch zu verstärken.
              Und sicher findet man nach dem Ausreizen dieser Möglichkeiten noch
              mehr im Menü - ohne von Anfang an durch Variantenvielfalt
              erschlagen zu werden. Erstaunt sind die Profis, wenn sie die "Magische Extrahierung"
            öffnen. Hier findet man also ein echtes Maskierungswerkzeug
            mit vielen Optionen. Außerdem hält sich das Arbeitsprinzip
            an KnockOut (den High-End-Freisteller von Corel) und liefert ausgezeichnete
            Ergebnisse.
            Dieses Werkzeug schon im Schnelleditor zu finden, ist unerwartet,
            aber nicht falsch. Im richtigen Editor sind die drei wichtigsten Menüpunkte des Digitalfotografen
            im Menü Überarbeiten => Beleuchtung anpassen zusammengefasst. Die
            Tonwertkorrektur sollte der erste Schalter sein, die Tiefen/Lichter
            funktionieren wunderbar (ich blende die Lichter allerdings mit 10
            ab) und den Kontrast um 8 Punkte erhöhen, macht die Bilder "knackig".
            Das Arsenal an Möglichkeiten und Werkzeugen ist gewohnt immens, Adobe
            ist nicht grundlos Marktführer. 
 Der Menüpunkt "Mehrere Dateien verarbeiten" ersetzt die Stapelverarbeitung
            nicht ganz, bietet aber meist ausreichende Basisfunktionen. Mehrere
            Dateien drucken funktioniert schlicht genial ! Alte Photoshopper ärgern sich, dass die Werkzeugspitzenvergrößerung
            nicht mehr mit den Tasten "," und "." funktioniert, aber aufmerksame
            Leser finden die Funktion nun auf der "#"-Taste. (# verkleinert und
            gleichzeitig gedrückte Shift-Taste vergrößert) Das neueste RAW-PlugIn wird bekanntermaßen immer auch im PSE unterstützt.
            Elements-Nutzer finden ihren RAW-Koverter gleich auf Deutsch vor,
            während die Bridge-Benutzer des großen PS kaum wissen, dass durch
            die Sprachumstellung auf Deutsch unter Erweitert auch der RAW-Konverter
            Deutsch kann... Das automatsche Anlegen von Versionssätzen ist wichtiger Workflow.
            Einmal daran gewöhnt, möchte man es nicht mehr missen. 
 Das Erstellen von Kreationen ist intuitiv. Bei Diashows auch endlich
            so, wie man es sich wünscht. Dass viele Nutzer die Vorschau mit der
            fertigen Diashow verwechseln und im Dialogfenster beim Start nur
            "Vorschauqualität Mittel" eingestellt ist, verursacht viele Fragen
            in diversen Foren im Internet. 
 Zusammenfassend muss man feststellen, dass viele Details in der
            Version 4 so verbessert worden sind, dass man nicht mehr mit vorigen
            Versionen arbeiten möchte. Und zur sprichwörtlichen Stabilität
            der Adobe Applikationen braucht hier nichts weiter gesagt zu werden.
            Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist enorm günstig, schon
            wenn man vergleicht, welche Preise für Sortier/Organisier-Programme
            verlangt werden. Die (zeitlich befristeten) Upgrade-Angebote für
            registrierte Nutzer sind ein weiterer Kaufgrund. Mitunter erfährt man im Internet von Nutzern, die PSE vor allem
            wegen seines Organizers verwenden. Selbst Bridge-Benutzer von CS
            2 schauen neidisch auf die enormen Möglichkeiten.   |